Wie Nike Abfall vermeidet
NIKE verwandelt seine Wertschöpfungskette systematisch in eine Kreislaufwirtschaft zur Abfallreduzierung.
Was vor 30 Jahren mit einer Grassroots-Initiative begann, um ausgediente Schuhe zu recyceln, hat sich für das Unternehmen mittlerweile zu unterschiedlichen Programmen mit einem gemeinsamen Ziel entwickelt: Abfall zu reduzieren und Materialien und Produkte wiederzuverwenden. Die Teams bei NIKE haben ihre Arbeitsabläufe mit einer wichtigen Fragestellung neu durchdacht: Wie können sie den Bedarf an Neumaterialien reduzieren und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft vorantreiben? Der Wandel beginnt für sie damit, wie Rohstoffe für Produkte beschafft, die Produkte hergestellt, verwendet, an NIKE retourniert und anschließend wiederverwendet werden.

Für NIKE ist die Abfallreduzierung ein unerlässlicher Faktor, um den Einfluss, den das Unternehmen auf die endlichen natürlichen Ressourcen des Planeten hat, zu minimieren. Indem NIKE Strategien zur Abfallverminderung in sein Produktdesign, die Verpackungslösungen, die Fertigung und auch in seinen Headquarters fest integriert, wird die Verwendung von Materialien optimiert und der gesamte Fußabdruck des Unternehmens in Sachen Abfallproduktion verringert. Die Teams bei Nike vermeiden bei ihrer Arbeit von Anfang an, dass Abfall überhaupt entsteht. Dafür verwenden Sie Materialien, bei denen weniger Abfall anfällt, nutzen Schnittmuster mit weniger Verschnitt und minimieren Fertigungsprozesse, bei denen viel Abfall entsteht. Dabei untersucht NIKE, wie es seine begehrtesten Produkte so entwickeln kann, dass dabei zwar weniger Abfall anfällt, die Kund:innen diese Style-Klassiker aber weiterhin feiern und lieben. Verpackungsmaterialien werden in Zusammenarbeit mit den Lieferunternehmen von NIKE in der gesamten Kette und auch im Kontakt mit Kund:innen reduziert. Im Umkehrschluss werden so neue Ansätze und Innovationen bei Verpackungslösungen vorangetrieben.
Während NIKE sich zunächst auf die Abfallreduzierung beim Designprozess und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft konzentriert, wird in anderen Bereichen der Lieferkette weiterhin Abfall produziert. Das Unternehmen geht aber auch diesen Punkt an, indem es eine Recyclingrate von 80 % erreichen will – und damit weniger Materialien und Produkte unverwertet auf Deponien landen. Und auch hier macht NIKE weiterhin beträchtliche Fortschritte: 98 % der Abfälle aus seinen Verteilzentren, Headquarters und dem Herstellungsprozess seiner Produkte werden nicht auf Mülldeponien entsorgt. Bereits das vierte Jahr in Folge landeten 100 % des Abfalls aus seiner Tier-1-Schuhproduktion nicht auf Deponien. Und schon seit zwei Jahren gilt dies auch für die Bekleidungsproduktion. Ungefähr 75 % dieser Abfälle, die so nicht einfach auf Deponien entsorgt wurden, werden heute recycelt. Der Rest wird zur Energierückgewinnung eingesetzt.


Das gesamte Ökosystem von NIKE wird vom Recyclinggedanken bestimmt, was sich auch in den Praktiken und Maßnahmen des Unternehmens widerspiegelt. Zusammen mit seinen herstellenden Partnerunternehmen erzielt NIKE weitere Fortschritte beim Wiederverwerten von Produktionsabfällen: Diese werden durch Recycling wieder in neue Produkte von NIKE integriert. Dadurch wird die Lieferkette nicht nur dahingehend entlastet, Neumaterialien zu beschaffen. Sie ist auch weniger abhängig von alternativen Recyclingstoffen wie recycelten Plastikflaschen.
Nike Grind ist ein Material, dass aus recycelten Abfällen und Schuhen gefertigt wird. Mit dem Wissen, dass NIKE Kundschaft auf der ganzen Welt hat, kommt hier einiges zusammen: Seit 1992, dem Jahr der Einführung von Nike Grind, wurden über 66 Millionen Kilogramm Nike Grind recycelt. Das Material wird für die Produktion der verschiedensten Produkte eingesetzt: für Kurzhanteln, Hantelscheiben, Arbeitshandschuhe sowie als Bodenbelag für Basketball- und Tennisplätze. Das Unternehmen verfügt auch über die Recycling-Initiative "Textile-to-Textile", bei der Polyester-Abfälle und Elemente wie Schnürsenkel in neue Materialien verwandelt werden. Im Geschäftsjahr 2024 konnten so mehr als 135 Tonnen hochwertiges PET (Polyethylenterephthalat) in Form von Textilabfällen fürs Recycling und die Wiederverwertung gesammelt werden.

Das Ziel von NIKE ist es, die Nutzungsdauer seiner Produkte zu verlängern – und zwar so lange wie möglich, auch nachdem seine Produkte für Verbraucher:innen ausgedient haben. Im Jahr 1995 hat NIKE sein Programm "Reuse-a-Shoe" (RAS) ins Leben gerufen: In ausgewählten Stores in den USA konnten Kund:innen ihre ausgedienten Schuhe abgeben. RAS wurde so zur ersten Initiative von NIKE, die Verbraucher:innen dabei zu unterstützen, ihre Produkte verantwortungsbewusst in die Kreislaufwirtschaft zurückzuführen.
Heute bietet das Unternehmen seinen Kund:innen weltweit verschiedenste Initiativen zur Stärkung dieses Kreislaufs an, um die Lebensdauer getragener Schuhe und Bekleidung zu verlängern. Gleichzeitig freuen sich andere so über ganz einzigartige Fundstücke. Das Programm Recycling + Spenden (Recycling & Donation, RAD), eine Weiterführung der RAS-Initiative, ist jetzt weltweit ein fester Bestandteil in den Stores und nimmt getragene Schuhe und Bekleidung der Kund:innen zurück. Die gesammelten Produkte werden hier zunächst dahingehend geprüft, ob sie gespendet werden können, ehe sie für das Recycling freigeben werden. Die Initiative Re-Creation sammelt vor Ort ausgediente Artikel sowie Vintage-Produkte von NIKE, um mit ihnen ganz neue Kollektionen zu kreieren, die nur den Kund:innen vor Ort zugänglich sind. Dabei wird jede Kollektion von ortsansässigen Designer:innen mitentwickelt und auch direkt vor Ort gefertigt. Nike Refurbished verlängert die Lebensdauer von Produkten, die leichte Gebrauchsspuren haben, die wie neu aussehen oder die kleine Produktionsfehler haben. Sie werden im Rahmen des Programms aufgearbeitet und in ausgewählten NIKE Factory, Unite oder Community Stores angeboten. Auch Anleitungen zur Reinigung und Pflege von Produkten sind auf nike.com verfügbar. Kund:innen erhalten hier das nötige Know-how, um ihre Produkte so lange wie möglich tragen und verwenden zu können. Das Unternehmen entwickelt weiterhin Möglichkeiten, seine Produkte wiederzuverwenden oder zu recyceln. Dabei reduziert es Abfall und schützt somit Umwelt und Ressourcen.