Die Geschichte von Steve Prefontaines "Signature" Leichtathletik-Spike

    • 19.9.2025

    Am 29. Mai 1975 überquerte Steve Prefontaine die Ziellinie seines letzten Rennens. Bei seinem Sieg über die 5.000 Meter, bei dem er nur eineinhalb Sekunden von seinem eigenen nationalen Rekord entfernt war, trug er den Pre Montreal. Dieser Schuh wurde später als sein "Signature"-Spike bekannt, denn er wurde genau nach seinen Anforderungen speziell für ihn entwickelt. Seinen Namen erhielt der Schuh vom Austragungsort der Sommerspiele im darauffolgenden Jahr. Steve wollte in Kanada die 5.000 Meter laufen. 

    Der Legende nach zögerte Steve Prefontaine vor dem Pre Montreal, in Schuhen von Nike zu laufen, weil er keinen finden konnte, der sich richtig anfühlte. Auch die Prototypen, die Bill Bowerman für ihn entwickelt hatte, sagten ihm nicht zu. Der Pre Montreal war wohl der erste Schuh von Nike, den Prefontaine wirklich liebte, und seine Geschichte ist gleichermaßen von Innovation und dem Vermächtnis seines legendären Werbeträgers geprägt. 

    Steve Prefontaine im Nike Pre Montreal Spike im Hayward Field während des Oregon Twilight Meet 1974.

    Das Making-of

    Der Pre Montreal war der erste Wettkampfspike mit einer nahtlosen Zehenkappe. Er ging 1973 in Produktion, war aber erst im folgenden Jahr frei im Handel erhältlich.

    Als Jeff Johnson, einer der ersten und wichtigsten Mitarbeiter von Nike, 1971 mit Phil Knight in Japan war, um neue Musterexemplare von Nike zu bestellen, tüftelte er an Spike-Platten herum, die er von einem Händler in Deutschland bekommen hatte.

    Der Nike Pre Montreal wurde von Jeff Johnson, einem der ersten Mitarbeiter von Nike, kreiert.

    Die Entwicklung des Schuhs dauerte bis 1973, da Johnson nach einer Möglichkeit suchte, eine Sechs-Spike-Platte mit einem nahtlosen Obermaterial im Zehenbereich zu kombinieren. Dazu verwendete Johnson Veloursleder im vorderen Bereich des Schuhs, eine Standard-Schuhnaht im hinteren Bereich und kombinierte diese dann mit zwei Nylonstücken.

    "Der Verzicht auf die Naht im Vorderfußbereich sollte das Risiko von Blasen verringern. Denn bei manchen Menschen ist nicht der große Zeh am längsten, sondern der zweite Zeh", erzählte Johnson dem Nike DNA-Team. "Es ist also nicht vorhersehbar, wo die Zehe auf die Naht und den Überzug trifft."

    [Links] In diesem Brief aus dem Jahr 1973 bittet Jeff Johnson um eine Sonderbestellung von 400 Paaren des Spike-Modells. [Rechts] Ein Dokument, das die Materialien, die für die rote und blaue Farbgebung benötigt werden, beschreibt.

    Der Durchbruch

    Prefontaine hatte noch keine Nike Spikes gefunden, in denen er sich bei Wettkämpfen wohlfühlte. Das galt auch für Bowermans neuartige Prototypen.

    "Sie waren ziemlich unbequem und aufgrund der verwendeten Maschinen nicht einheitlich", sagte Johnson. Die Schuhe, die Bowerman zu Prefontaines Zeiten herstellte, waren bereits etwas veraltet. Sie waren zwar solide, genügten aber nicht mehr den damaligen Ansprüchen an Laufspikes. Wie Johnson erklärte: "Man hat sie aus Respekt vor Bowerman getragen." 

    Aber die Zeiten änderten sich. Im Jahr 1973 schloss Prefontaine sein Studium an der University of Oregon ab und fing kurz darauf bei Blue Ribbon Sports als selbsternannter National Director of Public Affairs des Unternehmens an. Er druckte sogar seine eigenen Visitenkarten. Steve Prefointaines Werbung für Nike Schuhe bestand oft darin, dass er jungen Läufer:innen ein Paar Schuhe zusammen mit einer handgeschriebenen Empfehlung schickte. Das wurde in den darauffolgenden Jahren zum zentralen Konzept im Nike Marketing.

    Prefontaine scheute sich nie, Johnson Feedback zu seinen Schuhen zu geben. Dieser nutzte das Feedback, um den Pre Montreal mitzugestalten. Prefontaine äußerte gegenüber Johnson, dass eine nahtlose Zehenkappe dem Fuß beim Laufen mehr Tragekomfort bieten würde.

    "Wir hatten Prefontaine als Werbeträger, aber wir hatten nichts Konkretes, was wir ihm geben konnten", sagte Johnson. "Das war der interessanteste Schuh, also sagte ich: Warum geben wir ihn nicht Prefontaine? Welchen Namen sollten wir einem Schuh geben, den wir irgendwie nach Prefontaine benennen möchten? Pre Montreal."

    Das endgültige Design des Spikes bekam Prefontaines Zustimmung. Die Vorschriften der Amateur Athletic Union aus dieser Zeit verboten es Sportler:innen, Produkte offiziell zu bewerben, da sie sonst ihren Amateurstatus komplett verlieren konnten. Trotzdem war es unmöglich, den Läufer von seinem neuen bunten Spike zu trennen. Niemand konnte Prefontaine aufhalten, und Pre war überall. Von 1973 bis zu seinem letzten Rennen im Mai 1975 lief er mit seinen Pre Montreal Spikes. 

    Der Nike Pre Montreal Wettkampf-Spike tauchte Ende 1973 zum ersten Mal im offiziellen Schuhkatalog des neuen Unternehmens auf.

    Die Gegenwart

    Die Legende des Pre Montreal wird mit dem Nike International Running Pack fortgesetzt. Der Vaporfly 4 aus dieser Kollektion – die neueste Weiterentwicklung von Nikes ursprünglichem Superschuh – verkörpert den Geist des Pre Montreal mit seinem unverwechselbaren rot-blauen Colorway und einem Design, das von der Mischung aus Nylon und Wildleder im Obermaterial inspiriert ist.

    Das Nike International Running Pack verbindet die traditionsreiche Laufsportgeschichte der Marke mit modernen Silhouetten und greift dabei auf Design-Details legendärer Nike Running-Schuhe zurück.

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