Letztes Jahr wurde Mary von Mitarbeiter:innen von Nike gefragt, ob sie und der Nala Track Club an einer Partnerschaft interessiert seien, bei der Nike einige der wichtigsten Gemeinkosten übernehmen würde. Außerdem sollten zwei Projekte gesponsert werden, die Mary für junge Läuferinnen in Kenia besonders am Herzen liegen: vor Ort mehr Coachinnen auszubilden und mehr Aufenthaltsstipendien für Läuferinnen zu finanzieren.
Bei beiden geht es Mary auch um Repräsentation. Denn Mädchen und junge Frauen brauchen Vorbilder, an denen sie sich bei der Berufswahl orientieren können. Je mehr Mädchen und junge Frauen ein konkretes Vorbild in ihrem Leben haben, das Coachin geworden ist, desto mehr entscheiden sich später für diesen Berufsweg. Sie erkennen dadurch, was es noch für Möglichkeiten für sie gibt.
Mary hat sich auch zu anderen Aspekten der modernen kenianischen Laufcamps Gedanken gemacht. Sie wollte, dass Mädchen und junge Frauen sich selbst in den vielen Rollen im Camp sehen, auch in denen, die nicht direkt etwas mit Sport zu tun haben. Chris Cooper, ein Fotograf aus Europa und Marys Ehemann. Er erinnert sich an ein Gespräch mit Mary, in dem es darum ging, mehr Fotografinnen fürs Trainingscamp zu gewinnen.
"Mary hat von Anfang an darauf bestanden", so Cooper. "Wir haben uns gefragt, welchen Eindruck es wohl bei den Mädchen und Frauen hinterlässt, wenn sie nur weiße männliche Fotografen ablichten? Dann nahmen wir uns vor, Fotografinnen auszubilden, die den Mädchen und Frauen ein Vorbild sein könnten."
Das Gleiche galt auch für Physiotherapeutinnen. Anstelle von Männern suchten Mary und ihre Kolleginnen Physiotherapeutinnen, damit die Teilnehmerinnen sich auch diesen Berufsweg vorstellen könnten.
Rückblickend betrachtet hätte die Zusammenarbeit mit Nike ihr Leben verändert, so Mary.
"Das Camp ist schon sehr kostenintensiv", so Ngugi. "Ich bin dafür verantwortlich, dass diese Mädchen und Frauen etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf haben. Die Zusammenarbeit mit Nike hat alles verändert. Wir können die Kosten stemmen, noch mehr Mädchen und Frauen aufnehmen, das Programm ausweiten und mehr Coachinnen ausbilden. Genau das haben wir gebraucht."