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Für Melissa Jefferson-Wooden gibt es nur den ersten Platz

  • 11.9.2025

Melissa Jefferson-Wooden vertritt die US-amerikanischen Sprinterinnen in Tokio, wo sie die 100 Meter und die 200 Meter läuft. Sie hat es mehr als verdient, für ihr Land zu sprinten. Die Läuferin aus South Carolina hat die ganze Saison von Anfang bis Ende dominiert. Sie ist dieses Jahr über 100 Meter ungeschlagen. In ihrem Vorlauf bei den US-Meisterschaften lief sie eine Zeit von 10,65 Sekunden. Damit ist sie die sechstschnellste Frau in der Geschichte der USA. In Tokio strebt sie das berühmte Sprint-Double an. Gelingt ihr der Doppelsieg, ist sie die erste Frau seit 22 Jahren, die das schafft. Hier spricht MJW über ihre ungeschlagene Saison, ihr gesteigertes Selbstvertrauen seit letztem Sommer in Paris und ihre Vorbereitung auf Tokio, wo sie Geschichte schreiben will.

Anmerkung der Redaktion: Am 14. September gewann MJW eine Goldmedaille in Tokio als krönenden Abschluss ihrer perfekten Saison. Sie lief die 100 Meter in 10,61 Sekunden – Meisterschaftsrekord und viertbeste Zeit in der Geschichte dieses Events.


Eine Siegermentalität beginnt damit, Verantwortung für das zu übernehmen, was man in der Hand hat, und nicht für das, was man nicht beeinflussen kann. Als Kind hatte ich nicht unbedingt die meisten Ressourcen. Aber wenn ich erfolgreich sein wollte, konnte ich nicht zulassen, dass mich etwas davon abhält, meine Ziele auf der Laufbahn zu verwirklichen. Ich habe gelernt, mich nicht über die Dinge zu beschweren, die ich nicht habe, sondern mich stattdessen auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann. Diese Dinge haben mich angetrieben.

Die größte Veränderung bemerkte ich an mir selbst in dieser Saison, als ich mich darauf konzentrierte, gegen mich selbst zu sprinten und nicht gegen andere. Mein Fokus liegt nicht darauf, was andere drauf haben oder was mir vielleicht fehlt. Mein Fokus liegt auf den Dingen, die mich zu meiner Bestleistung treiben, wie meine Technik und meine Form. Ich versuche immer, mich selbst zu übertreffen. Das erfordert eine ganz besondere Disziplin.

Wenn ich an der Startlinie stehe, repräsentiere ich meine Community. Das ist meine Familie, aber es ist auch mein Team, das Teil meiner Reise ist – meine Trainer:innen, meine Trainingspartner:innen. Ich habe so hart daran gearbeitet, es bis hierher zu schaffen, aber diese Menschen haben auch viel für mich geopfert. Ich laufe für sie, nicht nur für mich selbst. 

Im Jahr 2025 lief Melissa Jefferson-Wooden die weltweit drei schnellsten Zeiten über 100 Meter und die zweitschnellste Zeit über 200 Meter.

"Dem Kopf zu sagen, dass der Körper bereit ist für die Herausforderung: Darum geht es im Leben. Geh und trau dich, etwas zu tun, was du noch nie getan hast."

Melissa Jefferson-Wooden

Zu gewinnen fühlt sich an, als ob sich ein Kreis schließt. Ich erinnere mich genau, wie gut es sich anfühlte, als ich beim Qualifikationswettkampf die Ziellinie des 200-Meter-Laufs überquerte. Ich sah meine Zeit und spürte, dass sich meine ganze harte Arbeit und alle Herausforderungen gelohnt hatten. Man ist zwar unglaublich erschöpft, aber wenn man die Ziellinie überquert, fühlt man diesen Frieden und diese Freude, die einen überkommen. Zu siegen bedeutet für mich, die Ziellinie als Erste zu erreichen. Dazu kommt das Gefühl der Zufriedenheit, wenn man erkennt, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat.

Im Double anzutreten, verrät dir viel über deine Fitness. Ich hatte dieses Jahr einige gute Gelegenheiten dazu. Etwa in Kingston, Miami und Philadelphia. Der Vorteil dabei ist, dass die Rennen über 100 und 200 Meter an unterschiedlichen Tagen stattfinden. Man kann sie also der Reihe nach angehen. Taktisch gesehen kann man sich auf eine Sache nach der anderen konzentrieren. Aber in einem Setting wie dem Qualifikationswettkampf muss man möglicherweise zwei 200er an einem Tag laufen. Ich brauchte einen Moment, um mich an ein traditionelleres Double anzupassen, aber ich sagte mir selbst sofort: Melissa, denk nicht wieder zu viel nach. Du bist in Form, du bist bereit dafür. Dem Kopf zu sagen, dass der Körper bereit ist für die Herausforderung: Darum geht es im Leben. Geh und trau dich, etwas zu tun, was du noch nie getan hast. 

"Mich kümmert es nicht, dass andere in mir die stärkste Gegnerin sehen. Ich muss noch immer allen anderen in diesem Sport hinterherjagen, bevor ich sagen kann, dass ich an der Spitze stehe."

Melissa Jefferson-Wooden

Ich hatte glücklicherweise eine großartige Saison, aber ich nehme nichts als selbstverständlich hin. Nach Brüssel sagte ich in einem Interview, dass es sich immer noch so anfühlt, als würde ich allen hinterherrennen. Das ist die Wahrheit. Dieses Jahr lief ich die weltweit beste Zeit über 100 Meter. Über 200 Meter bin ich unter den Top 5. Einen großen Titel oder eine Medaille im Einzelwettbewerb habe ich aber noch nicht gewonnen. Mich kümmert es nicht, dass andere in mir die stärkste Gegnerin sehen. Das bin ich nicht. Ich muss noch immer allen anderen in diesem Sport hinterherjagen, bevor ich sagen kann, dass ich an der Spitze stehe.

Jede Performance, von meiner Medaille in Paris bis hin zu was auch immer in Tokio passiert, muss mit der konsequenten Ausführung meines Laufplans beginnen, und zwar Schritt für Schritt. Man verliert sich schnell in der Frage, welche Medaille oder welcher Titel bedeutsamer ist. Aber wenn ich mein Rennen nicht wie vorgesehen durchziehe, kann ich gar nicht erst von Erfolgen sprechen. Zuerst geht es an die Startlinie und ich laufe wie geplant mein Rennen. Dann sehen wir ja, was passiert. 

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