
Breaking4: Das unvergessliche Projekt von Faith Kipyegon und Nike
- 27.6.2025
Alles fing an, als Faith Kipyegon 2023 in Monaco den Weltrekord der Frauen über die Meile brach. Eine spürbare Energie lag in der Luft, eine Vorahnung, dass dies der Anfang von etwas Größerem war. Nike Footwear Innovation Lead Carrie Dimoff erinnert sich: "Ich werde das Gefühl im Stadion nie vergessen. Es knisterte förmlich. Alle waren gespannt und fragten sich: Könnte das der Anfang für die Meile in unter vier Minuten bei den Frauen sein?"
Dies könnte als der Startschuss für Breaking4 bezeichnet werden. Dabei ist das Projekt von Faith Kipyegon und Nike eher zeitlos: Allen Athlet:innen* beweisen, dass Grenzen da sind, um überwunden zu werden, und Träume groß sein sollten. Oder wie Faith es ausdrückt: "Um mich zu motivieren, denke ich an das, was ich erreichen kann, an die Grenzen, die ich überwinden kann, und wie ich die nächste Generation inspirieren kann. Du kannst dich nicht einschränken. Du musst deinen Traum verfolgen. Ich möchte insbesondere Frauen zeigen, dass alles möglich ist."
Die Bilderchronik von Breaking4, dem gemeinsamen Projekt von Faith und Nike, ist ein eindeutiger Beweis für die Kraft eines mutigen Versuchs.
*If you have a body, you are an athlete.

September 2024. Faith wurde wie eine Weltmeisterin empfangen, als sie mit ihrer 1.500-m-Goldmedaille und ihrer 5.000-m-Silbermedaille aus Paris zum ersten Mal in die Nike World Headquarters in Beaverton, Oregon, kam.

Faith besuchte das Nike Sport Research Lab und nahm an einer Reihe Tests teil, anhand derer die Teams einzigartige Produkte entwickeln konnten, die Faith helfen sollten, ihr Ziel zu erreichen: ihren Weltrekord über eine Meile um 7,65 Sekunden zu verbessern.
"Ich hatte ja keine Ahnung, dass sich so viele Nike Mitarbeiter:innen mit so viel Begeisterung diesem großen Traum widmeten und mich meinem Ziel näherbringen wollten."
Faith Kipyegon bei ihrem ersten Besuch im Nike Sport Research Lab

In Faiths Trainingscamp im Westen Kenias trainieren Faith und ihre Teammitglieder von montags bis samstags, Woche für Woche, mit dem Ziel, ihr Talent durch Fokus, Disziplin und Teamwork zu stärken.

Nicht nur im Camp ist Teamwork der Schlüssel zum Erfolg. Es ist auch ein typisch kenianischer Wert. Überall auf dem Camp erinnern Schilder die Athlet:innen an die gemeinsamen Werte – und inspirieren Besucher, wie hier das Nike Team.
"Für dieses Projekt gab es keinen vorgezeichneten Weg, und genau das machte es so großartig. Dieser ganze Kraftakt lebte davon, dass es kein Skript gab. Jeden Tag ging es darum, Erkenntnis und Realisierung in Einklang zu bringen, die Balance zwischen Erkundung und Umsetzung zu finden."
Brett Kirby, Principal Researcher, Nike Sports Research Lab

Für Faith und ihre kenianischen Landsleute, die fast ausschließlich in Kilometern laufen, ist die Meile etwas Neues. Laut Faith ist die Distanz "superwichtig" und in jeder Hinsicht ein Meilenstein.

Faiths Trainingsplan umfasst wöchentliche Track-Workouts, Tempoläufe, Krafttraining und morgendliche Long Runs zwischen 20 km und 40 km durch kenianische Landschaften.

Faith hat folgenden Rat für Frauen: "Wenn Männer es versuchen können, können Frauen es auch versuchen. Dann schließt sich die Lücke. Männer haben sich immer gegenseitig gepusht, Grenzen zu überwinden. Frauen sollen wissen, dass sie das auch können."

Das Nike Innovation Team ist mehrmals zu Faiths Trainingscamp in Kenia gereist, um ihr Feedback zu den gefertigten maßgeschneiderten Produkten zu erhalten: dem Nike Fly Suit, dem FlyWeb Sport-BH und dem Victory Elite FK Spike.

"Ein Produktfeature kann Faith vielleicht schneller machen", erläutert Amy Jones Vaterlaus, VP Innovation, Nike Sports Research Lab. "Aber wenn es sich für sie nicht richtig anfühlt und nicht ihren Bewegungen und ihrem Style entspricht, haben wir unsere Aufgabe nicht erfüllt."
"Als ich von Breaking4 hörte, hab ich sofort gedacht 'Wir sind dabei! Was müssen wir tun?' Mir war sofort klar, wie wichtig und herausfordernd es sein würde. Aber ich wusste auch: Genau für diese Art wagemutige Innovationsherausforderung wurde Nike geschaffen."
Amy Jones Vaterlaus, VP Innovation, Nike Sports Research Lab

"Wir haben uns die ganze Zeit selbst herausgefordert", sagt Lisa Gibson, Project Manager:in, Innovation. "Was, wenn die Bekleidung den entscheidenden Unterschied machen könnte? Wie weit könnten wir die Möglichkeiten der Aerodynamik ausreizen, ohne Faiths Laufgefühl zu beeinträchtigen?"

"Wir haben uns bei jedem Schuh gefragt: 'Ist er besser als der, den sie schon hat? Ist er schneller? Verleiht er ein sichereres Gefühl?'", so Carrie Dimoff, Footwear Lead. "War das nicht der Fall, haben wir ihn verworfen."

"Mit dem richtigen Produkt hast du auch die nötige Energie", sagt Faith. "Wenn du dich in deinen Schuhen und in deiner Kleidung gut fühlst, kannst du auch performen."
"Vor dem Startschuss sage ich mir in der Regel immer: 'Du kannst das. Du bist stark. Gib alles.' An mich selbst zu glauben und mich selbst zu pushen, war das Wichtigste. Davon bin ich überzeugt."
Faith Kipyegon über ihr Mindset vor einem Rennen

Faith im Nike Vomero Plus am Tag ihres Breaking4-Versuchs, wie sie auf der Aufwärmbahn im Stade Charléty die Beine lockert.


Ein Moment der Ruhe für Faith vor dem Versuch.

"Der Suit sah umwerfend aus und fühlte sich auch so an", so Faith. "Ich hab das Team gefragt, ob ich für den Rest der Saison darin laufen könne. Ich fühlte mich wie eine Superheldin."


Faith lief mit 13 Tempomacher:innen, darunter die Nike Athlet:innen Grant Fisher und Georgia Bell, die beide olympische Medaillen gewonnen haben.

Die endgültige Anordnung der Tempomacher:innen für Breaking4: eine vom Nike Innovation Team entwickelte, streng choreografierte Strategie, die Faith durch die vier Runden führte.

Faiths Zwischenzeiten: 400-m-Zeiten: 1:00,20; 2:00,75 und 3:01,84.

Auf den letzten 50 m ließen sich die Tempomacher:innen zurückfallen, damit Faith den Lauf mit einem Sprint bei 4:06,42 alleine beenden konnte: 1,22 Sekunden unter ihrer Weltrekordzeit.

"Der ganze Lärm, die Menge, das hat mich bis zur Ziellinie getragen", berichtet Faith. "Mit so vielen Menschen hatte ich nicht gerechnet, ich war wirklich überrascht. Sie haben mich gepusht, so schnell zu laufen."

Mehr als 4.500 Zuschauer:innen waren im Stade Charléty bei Faiths Rennen dabei, darunter auch zahlreiche Fans aus Kenia.

"Wenn du eine schnelle Zeit erreichen willst, kannst du dich nicht auf die Lichter am Bahnrand konzentrieren. Du konzentrierst dich darauf, wie sich dein Körper anfühlt", sagt Faith. "Ich habe heute alles gegeben – nächstes Mal denke ich an die Lichter."

Bei ihrer Ehrung am Tag nach dem Versuch sprach Faith mit Tanya Hvizdak, VP, Global Sports Marketing, über ihren Wunsch, Athletinnen durch ihren Versuch eine neue Welt von Möglichkeiten zu eröffnen.


Um Faiths Breaking4-Versuch zu feiern und zu würdigen, weiht Nike in ihrer Heimatregion in Kenia eine Entbindungsstation in ihrem Namen ein: Die "Dare To Dream Maternity Ward" zu Ehren von Faith Kipyegon.